Um von Whakatane nach Gisborne zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten. Die direkte Verbindung über die Raukumara Range oder der Umweg über das East Cape. Die Fahrstrecke um das East Cape ist 334 Kilometer lang. Im Supermarkt decke ich mich wieder für die nächsten Tage ein und „einmal volltanken, bitte!“ Ab Opotiki wird’s einsam, sehr einsam, aber landschaftlich wunderschön.
Die Ortschaften beschränken sich ab jetzt nur auf ein paar Häuser, die vorwiegend von Maori bewohnt werden. Dafür zeigen sich immer wieder traumhafte Buchten, an denen es sich prima campen läßt. Am Horizont liegt White Island mit der ständigen Rauchwolke. Ab Waihau zweigt die Straße ins Landesinnere ab, und man freut sich über jedes Auto, das einem begegnet. Ein Gebiet, das sich in seiner weitgehend ursprünglichen Form zeigt. In Hicks Bay trifft man wieder auf die Küste und man kann hier sogar in einem Backpacker übernachten. Von Te Araroa zweigt die Schotterpiste zum East Cape ab, dem östlichsten Punkt Neuseelands. Zum Leuchtturm führt ein Stufen-Fußpfad hinauf. Ich übernachte am Campingplatz von Te Araroa, denn ich will im kleinsten Kino Neuseelands, das mehr ein gemütliches Wohnzimmer ist, eine Vorstellung besuchen. Doch welche Enttäuschung! Der Vorführer, ein alter Mann, hat sich den Arm gebrochen und kann somit den Film nicht einlegen. Wirklich schade.
Dafür komme ich hier in den Genuß eines echten Hangi-Essens. Eine Schulklasse war für einige Tage auf diesem Campingplatz. Am letzten Abend bereiten sie das Mahl in einem Erdofen zu. Doch solche Mengen, daß alle auf dem Camp zum Essen eingeladen werden. Obwohl das Fleisch zugedeckt unter der Erde garte, schmeckt es wie gegrillt. Durch wilde Landschaften geht es dann am nächsten Tag weiter in südlicher Richtung nach Gisborne. Auf diesem Abschnitt liegen nur kleinere Orte, teilweise mit schönen Badestränden und ausgewiesenen Campingplätzen direkt am Meer.